Muskeln des Beckenbodens und zwei Schließmuskelringe leisten aktive Kontinenzaufgaben, in dem sie den Darmausgang rundum zusammen pressen.
Der äußere Schließmuskel besteht aus quergestreifter Muskulatur (1) und ist willkürlich beherrschbar. Der glattmuskuläre innere Schließmuskel (2) kann jedoch nicht willkürlich gesteuert werden. Der Schwellkörper (Hämorrhoidalpolster) des Afters (3) ist für den Feinverschluss verantwortlich und trägt passiv zum Darmverschluss bei.
Die Unterscheidung zwischen Gas, flüssigem und festem Stuhl durch Nervensensoren im Analkanal (4) ist eine wichtige Voraussetzung, die Darmentleerung bewusst mit dem Willen zu steuern.
Überall dort, wo ausdauernde Dichtigkeit benötigt wird, besitzt der menschliche Körper einen energiesparenden Knickverschluss zur Ergänzung des zirkulären Quetschverschlusses. Die Knickfunktion des Enddarmes gewährleistet ein tief im Bauchraum liegender Muskel, der den Darm wie ein Hufeisen umschlingt, der sogenannte Musculus puborectalis.
Im Ruhezustand zieht die Puborectalisschlinge nach vorn in Richtung Schambein und erreicht eine Abwinkelung des Analkanals von etwa 90 Grad. Dieser anorektale Winkel stellt einen wichtigen statischen Kontinenzfaktor dar. Bei Druckerhöungen, z. B. beim Husten, Bücken oder Heben schwerer Lasten, wird die Krümmung des Enddarms durch den reflexgesteuerten Zug der Puborectalisschlinge bis auf etwa 70 Grad verstärkt.
Beim Stuhlgang entspannt sich der Muskel, das Rektum richtet sich auf und die Stuhlsäule steht nun zur ungehinderten Entleerung über dem Analkanal.