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Wie ergänzen sich EMG-Biofeedback und Elektrostimulation?

Bei einem Kombinationstraining werden die Wirkungen von Biofeedback und Elektrostimulation kombiniert. Zunächst wird der Beckenboden durch die Elektrostimulation angeregt und kann so besser lokalisiert werden.

Im zweiten Schritt wird die Beckenbodenmuskulatur vom Patienten bewusst angespannt und wieder gelockert. Viele Patienten lernen auf diese Weise problemlos einen korrekten Bewegungsablauf, da die aktive Bewegung nur wenige Sekunden nach der passiven Stimulationsbewegung erfolgt.

Neben der Kräftigung von Beckenboden- und Schließmuskulatur wird durch dieses Training auch die Koordinationsfähigkeit erheblich verbessert.

EMG-getriggerte Stimulation

Was ist EMG-getriggerte Stimulation?

Die EMG-getriggerte Elektrostimulation beruht auf der Fähigkeit unseres Gehirns, Defizite auszugleichen und Schädigungen zu reparieren. In der medizinischen Fachsprache nennt man diese Fähigkeit Neuroplastizität. Zur Stimulation wird eine natürliche Nervenschleife zwischen Gehirn und ausführendem Organ genutzt. Jeder Bewegungsbefehl des Gehirns an einen Muskel wird mit sensorischen Rückmeldungen erwidert, wie der Befehl umgesetzt wird. Bekommt ein Muskel keine Bewegungsbefehle, bildet er sich zurück, erhält das Gehirnareal keine Rückmeldung, bildet es sich ebenfalls zurück.

Sind die Schließmuskeln für den Darm oder die Blase beeinträchtigt, senden sie nur schwache Rückmeldungen an das Gehirn. Folglich baut sich die Repräsentation im Gehirn weiter ab. So entsteht eine Abwärtsspirale.

Durch EMG-getriggerte Stimulation kann es gelingen, den negativen Kreislauf der sich selbst verstärkenden Muskelschwäche zu durchbrechen und umzukehren, indem man die Körperwahrnehmung medizintechnisch verstärkt.

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